…ich bin nur schon wieder etwas kränklich, müde, launisch und permanent unter Strom. So sehr ich mich auch um Ausgeglichenheit bemühe: es klappt einfach nicht. Nix. Ich möchte nur noch schlafen. Irgendwie reibungsfrei durch den Tag kommen und schlafen. Naja, ganz so einfach ist es nicht. Da wäre noch das Herz, das so gerne toben will. Abenteuer erleben, rausgehen, den Jungs die Welt zeigen…aber die Kraft reicht einfach nicht.
Ich hab schon beschrieben bekommen, dass diese Erschöpfung viele Mamas im letzten Drittel der Elternzeit erwischt. Irgendwie Trost. Irgendwie auch nicht. Aber doch gut zu wissen. Ich mach mich nicht alleine verrückt. Nur: ist das nicht irgendwie veränderbar? Hätte ich früher anfangen sollen zu arbeiten? Oder direkt dem Papa die Elternzeit aufschwätzen? Wäre er dann auch so frustriert gewesen? Ist es an mir, das einfach aufzuhalten/hinzunehmen/zu akzeptieren?
Tatsächlich halte ich es in unserem Fall für so eine Art Stubenkoller. Also potenzierten Stubenkoller. Wir hocken hier aufeinander, stecken uns alle Nase lang gegenseitig mit irgendwelchen Krankheiten an und kommen nicht wirklich raus. Außer Papasch, der immerhin schon ein paar Mal nach Frankfurt musste (yeah). (Ich möchte auch gern mal nach Frankfurt müssen…ohne Kinder…und dann zurückkommen, wenn schon alle im Bett sind. Verdammt wäre das schön.) Ganz schön langweilig, trotz Kuchen backen, basteln, Höhlen bauen und umräumen.
Keine wirklichen Pausen. Höchstens mal 4h für mich, so etwa einmal im Monat. Ich müsste mich drum kümmern, dass das anders wird, aber ich kann nicht. Ich kümmere mich um so vieles. Mein Alltagsüberblick überrascht mich selber. Wie kann ich montags planen, wann ich was eingekauft haben muss, damit die Woche glatt geht? Inklusive Geschenke für andere, Klamotten, Entwicklungshelferstuff für die Jungs, Specials für Papasch…keine Ahnung: ich kanns. Ich hab die ganze Woche den Überblick über unsere Vorräte, Pläne, Termine und Haushaltsaufgaben. Da geht nichts schief. Es klappt. Es bleibt nur, trotz aller brillanter Organisation, nichts übrig. Ich erarbeite mir Pausen und die platzen durch meine Familie. Ich kann nirgendwo mal früher gehen, später kommen oder was verschieben. Mittagessen für den Kleinen oder Wäschewaschen sind mehr oder weniger fixe Bestandteile des Tages. Keine Sorge: überflüssiges wie Fenster-putzen, Staub wischen auf den Schränken, Boden wischen, Blumen gießen lasse ich getrost liegen. Was nicht geht, geht nicht. Ich bin voll ausgelastet mit der Einhaltung minimaler hygienischer Standards. Aber mehr kann ich auch nicht weglassen…
Also mit den Reduzierungsplänen bin ich quasi am Limit angekommen. Auch was das Freizeitprogramm angeht. An guten Tagen verkaufe ich den Jungs eben Staubsaugen als Happening oder Tomaten schneiden als Event. Geht schon. Reicht auch. Und doch ist es noch zu viel. Oder eben „nicht richtig“?
Es wird einfach nicht besser, egal mit welcher Strategie. Es kann doch nicht sein, dass meine Lebensumstände so beschissen sind, dass ich an der Wand stehe! Ich hab viel Schlimmeres erlebt/verarbeitet/gemeistert. Wenn auch wenig vergleichbaren Dauerstress…und meinen Satz: „Schatz, wir brauchen Urlaub!“ kann ich schon nicht mehr hören. Das ist das einzige, was ich noch nicht umsetzen konnte (kein Geld, selbständiger Papa, krank). Alleine möchte ich sowieso nicht weg. Himmel, nein! Ich bin kein allein-sein-Mensch. Ich will mit der ganzen Familie weg. Sollten wir es dieses Jahr mal schaffen, nach 3 Jahren Schwangerschaftschaos, Babykacke, Kleinkinderkrankheiten und Beziehungsbelastungsproben, berichte ich gern. Entweder es ist die Antwort auf alle meine Fragen oder es wird das totale Fiasko. Viel mehr Spielraum sehe ich gerade nicht…wobei das auch nichts heißen muss. Ich wäre nicht die erste mit Belastungsindizierten Scheuklappen.
Hinterlasse einen Kommentar