Ich möchte so gern aus meinem Leben und seinem Twist erzählen! So gern! Nur: alles was ich schreibe, klingt dröööööööge. Dabei ist es so cool! So überraschend und sooo kribbelnd!
Ich kann nämlich backen.
Und kochen.
Und das auf einem ordentlichen level mit einem Spritzer Originalität. 🙂
Und ich würde so gerne beschreiben, wie ich mich jeden Tag fühle, wenn ich in diesem neuen Leben stehe, in dieser neuen Küche. Wenn ich die riesige Rührschüssel aus dem Schrank hole und meine heiß geliebte Emaille-Backform auf die Arbeitsfläche stelle. Ich möchte Euch so gerne von dem Kribbeln im Bauch schreiben, wenn ich einen Kuchen nach vorne trage und ihn auf die Theke stelle, an den Platz, den ich für die Kuchen aussuchen durfte. Dieses Gefühl, wenn ich im Gastraum bin und höre, wie sich Gäste leise über den Kuchen unterhalten. Mit einem Lächeln auf den Lippen…
Meine Suppen werden regelmäßig leergegessen (die Menschen bezahlen Geld für eine Suppe, die ich gekocht habe…ich komme mit dem Gedanken gar nicht klar). Und seit gestern haben wir ein Graupenrisotto von mir auf der Karte. Und es wurde auch schon bestellt. Dieser Moment, wenn die Teller abgeholt werden und Du nicht nochmal probieren kannst und einfach weitermachen musst und Du weißt, dass da vorne zwei Menschen sitzen, die bereit sind, Geld zu bezahlen, und denen Du einfach nur einen guten Mittagsmoment wünschst. Schlimmer als Abi schreiben. Ehrlich wahr.
…ich bin da gerade reingetänzelt. Ich wollte eigentlich beim Koch meines Bruders lernen, wie so eine Küche funktioniert und wie ich so schnell werden kann, dass ich ein Krabbelstuben-Catering aufziehen kann. Das war meine Vision. Ein kleines Catering für Krabbelstuben-Kinder. Mit liebevollem saisonalem fleischfreiem Essen. Mit Gerichten, die einerseits Klassiker der deutschen Küche sind aber auch immer wieder ergänzt werden durch Ideen und Inspirationen anderer Kochtöpfe. Eine Speisekarte ohne Käsespätzle, aber mit Risotto und feinen Suppen, Eintopf und zartem Curry und Tabouleh. Und nachmittags sollte daran eine Kochschule für Familien angegliedert werden. Ein Treffpunkt zum Genießen, Bewahren und Inspirationen finden…das ist meine Vision. Und jetzt habe ich einen Vertrag angeboten bekommen, in dem Café meines Bruders dauerhaft für Kuchen und den Mittagstisch zu sorgen.
Ich kann es noch kaum fassen. Dieser Vertrag bedeutet, dass ich genug Geld verdienen kann, dass unsere kleine Familie abgesichert ist. Dass ich nur innerhalb der Krabbelstuben-Öffnungszeiten arbeiten muss und die Kinder wenn es hart auf hart kommt auch täglich abholen kann. Und: dass ich meine Kinder mit zur Arbeit nehmen könnte, wenn die Krabbelstube mal zu hat oder die Jungs einfach nicht dort hin wollen. Schließlich kennen sie ihren Onkel und sein Café ja schon gut und sich dort schon aus, seit der Um- und Ausbau angefangen hat.
Nein, meine Catering-Idee ist nicht vom Tisch! Sie ist viel zu schön, um sie einfach fallen zu lassen (zumal es schon ganz viele flankierende Gedanken dazu gibt…). Aber ich muss mich nicht sofort aus dem Fenster lehnen und alles riskieren, sondern kann in Ruhe planen, von einer sicheren Stelle aus. Denn: dass dieser Arbeitsplatz sicher ist, ist spätestens dann klar, wenn schon nach 3 Wochen Betrieb für drei Abende die Woche eine Reservierung nötig ist, um am Tisch essen zu können (alternativ gibts noch ein Podest, die Theke, die Nische, eine Hoch-Nische mit Leiter und/oder den Raucherraum…) 😉
Ich bin stolz, Euch über Twitter immer wieder kleine Stückchen meines neuen Lebens zeigen zu können. Und falls jemand testen möchte, ob meine Kuchen halten, was ich verspreche: Café Hess, Nieder-Radstädter-Straße 13 in Darmstadt! Herzlich Willkommen!
Mit ganz viel Liebe im Herzen,
Minusch
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